11.000 Einzelsanktionen laufen ins Leere - Welt-Bericht zeigt florierendes russisches Wirtschaftsleben Trotz der größten Wirtschaftssanktionen, die jemals gegen ein einzelnes Land verhängt wurden, bringt der russische Weihnachtsmann, Väterchen Frost, auch 2022 Weihnachtsgeschenke aus aller Welt in die russischen Haushalte, Welt-Korrespondent Christoff Wanner zeigt im Videointerview vom 29.12. nicht nur das florierende russische Wirtschaftsleben, volle Geschäfte und die Verfügbarkeit sämtlicher westlicher Waren in Russland, sondern berichtet auch über eine moderate Inflation und einen unerwartet niedrigen Wirtschaftsrückgang, der weit hinter westlichen Erwartungen zurückblieb 1. Der kriegs- und sanktionsbedingte Inflationsanstieg beträgt in Russland 12 Prozent 2 und liegt damit nahezu auf dem gleichen Niveau wie in der EU, wo im November ein durchschnittlicher Preisanstieg von 11,1 Prozent ('Deutschland 11,3 %) registriert wurde 3. Einzelne europäische Länder kämpfen aufgrund der Sanktionen sogar mit Inflationsraten von weit über 20 Prozent (Ungarn, Lettland Litauen, Estland). Aber auch die Wirtschaften von Tschechien 17,1 % und Polen 16,2 % trifft die Inflation aufgrund der Sanktionslage weitaus härter, als Russland, gegen das die Sanktionen verhängt wurden. Während westliche Analysten im Frühjahr aufgrund der Sanktionslage noch einen wirtschaftlichen Rückgang in Russland von über 10 Prozent orakelten, schrumpfte die russische Wirtschaft - kriegsbedingt - 2022 real tatsächlich nur um 2,4 bis 3 Prozent. Die Werte liegen noch unterhalb der letzten Prognosen des IWF, das wenigstens einen Wirtschaftsrückgang von über 3-4 Prozent herbeizuwünschen versuchte 4. Die russische Wirtschaft wird dabei durch die Westsanktionen nicht stärker getroffen, als beispielsweise die wirtschaften der europäischen Union. Statista zeigt hier eine wirtschaftliche Negativentwicklung in Deutschland in 2021 von +2,6 Prozent auf 1,6 Prozent in 2022 und -0,6 Prozent prognostiziert in 2023. Frankreichs Wirtschaft schrumpft von 2021 6,8 Prozent, auf 2,6 Prozent in 2022 und 2023 prognostiziert auf 0,4 Prozent. Paris verliert somit sanktionsbedingt in nur 2 Jahren 6,4 Prozent seiner Wirtschaftsleistung. In Italien, als drittgrößter Wirtschaft der EU, ist die Lage ähnlich. Roms BIP sinkt von 6,7 Prozent in 2021, auf 3,8 Prozent in 2022 und prognostizierten 0,3 Prozent in 2023. Die EU wird also durch die verhängten Sanktionen, wie aufgezeigt, deutlich schwerer getroffen als Russland. Die größten wirtschaftlichen Sanktionen, von sagenhaften 11.000 Einzelsanktionen, die jemals gegen ein einzelnes Land verhängt wurde, verpuffen somit weitgehend, vor einer relativ stabilen wirtschaftlichen Lage in Russland. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass sich den westlichen wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland nur die EU, USA, Kanada, Australien und Japan anschlossen. Der Rest der Welt, darunter entscheidende Wirtschaften wie China und Indien, aber auch fast ganz Afrika, Asien und Süd-Amerika handelt weiterhin mit Russland. Die russische Wirtschaft ist also in der Lage, sich über den den sogenannten "grauen Markt", also über Drittländer, mit allen Waren zu versorgen, die die russische Wirtschaft und russische Verbraucher benötigen. Selbst Hightech-Industrien, wie der Militärsektor boomen, entgegen aller westlicher Vorhersagen gewaltig.Der russische Ausstoß an militärischen Gütern, vervielfachte sich gegenüber vergleichbaren Vorjahresproduktionen beispielsweise dramatisch. Dies zeigen zahlreiche Satellitenstarts der letzten Monate, die sowohl kommerzielle als auch militärische Satelliten in den Weltraum trugen. Zuletzt am 30. November den militärischen Satelliten Kosmos 2565 5. Große Chargen an das Militär ausgelieferter Artilleriesysteme (beispielsweise TOS-1A, Panzer wie zuletzt 200 T-90 nach Luhansk 6, aufgerüstete T80, neu ausgelieferte SU 35 Jäger 7 oder die Ankündigung des Ausbaus des SU 57 Mehrzweckjägers mit Stealth-Eigenschaften, zeigen, dass auch die russische Rüstungsindustrie nicht unter den westlichen Sanktionen leidet. Dagegen ist die Autoindustrie derzeit in Russland der einzige Sektor, der tatsächlich feststellbare Umsatzrückgänge verzeichnet. Dies liegt jedoch daran, dass Russland gegenwärtig erst dabei ist, eine eigene Autoindustrie im Land zu entwickeln. Auch die Energiewirtschaft als Russlands Haupteinnahmequelle kann 2022, trotz der umfassenden Sanktionen auf Rekordeinnahmen zurückblicken 8. Während in der EU die Inflation aufgrund der gestiegenen Energiepreise explodiert, scheffelt Moskau weiterhin Rekordumsätze durch den Export von Öl und Gas in alle Welt. Hieran wird auch die zuletzt verhängte Ölpreisobergrenze für russisches Öl nichts ändern, weil Russland Länder die sich der Deckelung anschlossen, ganz einfach nicht mehr beliefert und seine Warenströme etwa mit eigenen Tankerflotten in andere Weltregionen umlenkt 9. Russisches Öl findet auf dem Weltmarkt weiterhin dankbare Abnehmer, wie beispielsweise Indien, dass seinen Import 2022 vervierfachte 10. Gleiches gilt China, Afrika und große Regionen in Asien. Hierdurch entsteht die irrwitzige Situation, dass Deutschland statt billig von Russland einzukaufen, heute russische raffinierte Ölprodukte zu deutlich höheren Preisen aus Indien bezieht. Auf der Basis dieser Faktenlage wird ersichtlich, dass Atomwaffenstaaten, die ein für die Weltwirtschaft kritisches Versorgungsniveau erreicht haben, durch Sanktionen nicht einschränkbar sind, will man nicht den gesamten weltweiten freien Warenverkehr zum Zusammenbruch bringen. Die größten jemals verhängten Sanktionen gegen einen einzelnen Staat verpuffen im Falle Russlands nach inzwischen überwiegender Experteneinschätzungen weitgehend wirkungslos und schaden den Wirtschaften der Verhängungsländer mindestens so sehr, wie dem sanktionierten Russland 11. Die russische Bevölkerung wird die Westsanktionierung jedenfalls nicht weiter stören, solange in Metropolen wie Moskau jedwedes westliche Wirtschaftsprodukt weiterhin zu erschwinglichen Preisen zu bekommen ist. Und auch der Kreml zeigt sich aufgrund der aktuellen Wirtschaftsdaten im Hinblick auf die Wirkung der Westsanktionen durchaus weiterhin unbeeindruckt. - Quellen: 1 Die Welt - So geschickt umgehen Russen die Sanktionen - Westen enttäuscht: https://www.youtube.com/watch?v=tCWN-yO14jw 2 Statista - Europäische Union: Inflationsraten in den Mitgliedstaaten im November 2022: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/217052/umfrage/inflationsraten-in-den-laendern-der-eu-monatswerte/ 3 Statista - Russland: Inflationsrate von November 2021 bis November 2022: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/203901/umfrage/monatliche-inflationsrate-in-russland/#:~:text=Die%20Inflationsrate%20in%20Russland%20beträgt,November%202021%20bis%20November%202022. 4 Deutschlandfunk - Russlands Wirtschaft stabiler als gedacht: https://www.deutschlandfunk.de/russlands-wirtschaft-wirkung-sanktionen-100.html 5 Wikipedia - Liste der orbitalen Raketenstarts 2022: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_orbitalen_Raketenstarts_(2022) 6 Stern - Putins Reserven – Kreml schickt 200 neue Kampfpanzer des Typs T-90M in die Ukraine: https://www.stern.de/digital/technik/putins-reserven---kreml-schickt-200-neue-kampfpanzer-des-typs-t-90m-in-die-ukraine-32989730.html 7 Flugrevue - Neue „Super-Flanker“ für Russlands Luftwaffe: https://www.flugrevue.de/militaer/suchoi-su-35s-neue-flanker-fuer-russlands-luftwaffe/ 8 NTV - Moskau macht "immer noch Rekorderlöse" mit Öl und Gas: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Moskau-macht-immer-noch-Rekorderloese-mit-Ol-und-Gas-article23569209.html 9 ARD - Indiens Durst nach Russlands Öl: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/indien-russisches-oel-101.html#:~:text=Import%20hat%20sich%20seit%20Februar%20vervierfacht&text=Nach%20Angaben%20des%20Datenanbieters%20Refinitiv,zehn%20Prozent%20unter%20dem%20Weltmarktpreis. 10 Spiegel - Russland baut offenbar »Schattenflotte« aus alten Tankern auf: https://www.spiegel.de/wirtschaft/oelembargo-der-eu-russland-kauft-mehr-als-100-tanker-auf-a-747e2da9-d12b-4d5d-a2c5-d5a8874b5e25 11 Deutsche Wirtschaftsnachrichten - Wirtschaftssanktionen: Ein wirksames Instrument? https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/701124/Wirtschaftssanktionen-Ein-wirksames-Instrument -

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